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Channel: Deiningen – Donau-Ries-Aktuell
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Sprachloses Staunen

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(Bild: Dr. Elz-Fianda)

Clemens Ronnefeld war vergangenen Mittwoch in Deiningen Gast der Gruppe Nordschwaben der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK). Als Friedensreferent des Internationalen Versöhnungsbundes berichtete er von den vielfältigen Konflikten im Nahen und Mittleren Osten. Selbst regelmäßig in diesem Kriegsgebiet unterwegs, konnte er auch aus eigener Anschauung berichten.

Deiningen – Ronnefeld unterlegte seine ethischen, religiösen und wirtschaftlichen Analysen mit Karten, Grafiken und Schaubildern. Ebenfalls zeigte er die historischen Hintergründe auf. Vergleiche, die er anstellte – das Kriegsgebiet und die angeblichen „Freunde Syriens“ – machte die Besucher sprachlos. Die in allen Medien dargestellten „Kriegsgründe“, egal aus welcher Ecke diese stammen, sind Lügen, Verdrehungen und erfundene Geschichten. Letztendlich arbeitete Ronnefeld den wahren Grund der Intervention heraus. Es geht um die Ausbeutung und möglichst preiswerte Verwertung des riesigen Erdgasfeldes im Persischen Golf. Auf der einen Seite die USA, Saudi-Arabien und Qatar, die die Pipline durchIrak und Syrien führen möchten und den dortigen Völkern für die Durchleitung nichts bezahlen wollen. Die andere Seite sind die Staaten, die sich wehren geschröpft zu werden und deshalb von den westlichen Staaten als „Schurkenstaaten“ bezeichnet werden. In diesem dreckigen Spiel werden Volks- und Religionsgruppen aufeinander gehetzt, meist durch haltlose Vorwürfe aufgewiegelt. Das Beispiel des ehemaligen Außenminister Colin Powell (Giftgas im Irak), schon lange als Lüge enttarnt, ist beileibe kein Einzelfall, sondern eher die Regel.

Der Ende seines Vortrages war eine Aufforderung: Schaut an, wo ihr einkauft, bei welcher Bank ihr seid – sind die mit Rüstungs-, Öl- oder Energiekonzernen verbandelt? Vermeidet, wo es geht, fossile Energien, um die ungeheuerlichen Profite und die vielen Toten vermeiden zu helfen – und zum Schutz unserer Umwelt. Seine letzten Sätze zusammengefasst: Wir wissen, dass wir gegen die Wand fahren. Unsere Wirtschaftssystem blockiert jedoch die Bremse.

Am 28. November 2016 ist Andreas Zumach, Korrespondent bei der UN in Genf und Buchautor zu Gast bei der DFG-Gruppe Nordschwaben. Zumach ist ebenfalls ausgewiesener Kenner des Konflikts im Nahen und Mittleren Osten. Er wird den militärischen und rüstungspolitischen Aspekt des Krieges beleuchten. (pm)


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